Jacek Staszewski

Die Polen im Dresden des 18. Jahrhunderts


Aus dem Polnischen von Monika Wrzosek-Müller
Mit einer Einführung von
Michael G. Müller und Miloš Řezník

Klio in Polen 19
ISBN 978-3-944870-51-9
272 S. und 32-seitiger Bildteil
mit 62 s/w-Abb., geb.



36,00 €
Beschreibung

 


Inhaltsverzeichnis

 

Leseprobe

 

Das Buch behandelt nicht nur die Geschichte der polnischen Präsenz im barocken »Elbflorenz« des 18. Jahrhunderts, sondern analysiert darüber hinaus die wichtigsten Verbindungen und Verflechtungen zwischen Polen und Sachsen, die sich während der Personalunion zwischen den beiden Ländern (1697–1763) entwickelten. Da die Kurfürsten von Sachsen auch nach dem Erwerb der polnischen Krone meist in Dresden residierten, wurde die sächsische Metropole zu einem Anziehungspunkt für viele polnisch-litauische adlige Politiker, aber auch für Soldaten, Künstler und Kaufleute aus jenem Teil Europas. Die Präsenz der polnisch-litauischen Magnaten trug zum besonderen Glanz des damaligen kurfürstlich-königlichen Hofes bei. Die Zeit Augusts des Starken prägt bis heute die Geschichtsnarrative in beiden Ländern – das landesgeschichtliche in Sachsen und das nationalgeschichtliche in Polen.

 

Die zahlreichen Studien von Jacek Staszewski – in der polnischen Geschichtswissenschaft ein ausgewiesener Kenner der Epoche, der die traditionelle nationalgeschichtliche Sicht auf das »sächsische Zeitalter« in Polen revidierte –, waren wegweisend für die nachfolgenden Versuche, die Logik der wettinischen Politik in Polen vor dem Hintergrund ihrer sächsischen Zusammenhänge und vice versa zu interpretieren. Das vorliegende Werk schöpft intensiv aus deutschen Archiven und geht den vielfältigen polnisch-sächsischen Verflechtungen auf verschiedenen Ebenen – vom Hofe über die Freimaurerei bis zur polnischen politischen Emigration in den Jahrzehnten nach dem Ende der Union – nach.

Staszewskis Arbeit, die im Original 1987 erschienen ist, nahm spätere geschichtswissenschaftliche Trends vorweg. So zeichnen sich in ihr bereits die Ansätze des späteren Verständnisses von Kulturtransfer und der stärkeren Fokussierung auf historische Verflechtungen zwischen verschiedenen Ländern und Regionen ab.

 

JACEK STASZEWSKI (1933–2013) war einer der führenden polnischen Historiker der Frühen Neuzeit und ein international anerkannter Spezialist für die Epoche der sächsisch-polnischen Personalunion. Er war Professor an der Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn/Toruń und zwei Amtszeiten Vorsitzender des Polnischen Historikerverbands.