Sabine Jagodzinski / Aleksandra Kmak-Pamirska / Miloš Řezník (Hg.)

Regionalität als historische Kategorie

Ostmitteleuropäische Perspektiven

Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau 37
367 S., Abb., geb.
ISBN 978-3-944870-62-5


39,80 €
Beschreibung

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Leseprobe

 

 

Regionen lassen sich nicht auf eine geographisch-territoriale Komponente beschränken, sondern können auch imaginiert, kulturell gestaltet, kommunikativ geschaffen, religiös geprägt oder aus ethnischen Konfigurationen hergeleitet sein. In einem längeren Betrachtungszeitraum werden zudem Formierungs- und Auflösungsprozesse sichtbar, die von Mechanismen der Inklusion, Exklusion und Identifikation begleitet werden. Diese Dynamiken haben wiederum Einfluss auf die Wahrnehmung von Regionen und Regionalität. Die vorliegende Publikation sucht Antworten auf Fragen wie: Welche Faktoren konstituieren und verändern Regionen? In welchen identitätsstiftenden Konfigurationen entsteht und vergeht „Regionalität“?

Der Band ist das Ergebnis einer interdisziplinären Tagung, die im November 2016 unter dem Titel „Regionalität als historische Kategorie. Prozesse, Diskurse, Identitäten im Mitteleuropa des 16.–19. Jahrhunderts“ am Deutschen Historischen Institut Warschau stattfand. Er vereint ausgewählte Texte, die zentrale Charakteristika der Regionsbildung und der Darstellung von Regionalitäten aufzeigen und die Möglichkeiten diskutieren, die Regionalität als historisch variable Figuration zu operationalisieren.


SABINE JAGODZINSKI, Dr., Kunsthistorikerin, ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Ostmitteleuropa, adlige Erinnerungskulturen, Orientperzeption sowie Repräsentation und Regionalität. Ihre Dissertation "Die Türkenkriege im Spiegel der polnisch-litauischen Adelskultur. Kommemoration und Repräsentation bei den Żółkiewski, Sobieski und Radziwiłł" (Ostfildern 2013) wird derzeit ins Polnische übersetzt.

ALEKSANDRA KMAK-PAMIRSKA, Dr., Religionswissenschaftlerin und Historikerin, ist tätig am Sorbischen Institut in Bautzen und war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Themen Regionalität, Erinnerungskultur sowie Identität in Polen und Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. Zuletzt veröffentlichte sie die auf ihrer Dissertation basierende Publikation: "Zmienność pamięci. Biskup Carl Maria Splett w polskiej i niemieckiej pamięci historycznej" (Warszawa 2017).

MILOŠ ŘEZNĺK, Prof. Dr., Historiker, ist seit 2009 Professor für Europäische Regionalgeschichte an der Universität Chemnitz und seit 2014 Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau. Zu seinen Forschungsinteressen zählen ostmitteleuropäische Geschichte, kollektive Identitäten, Grenzen und Regionen sowie Elitenwandel, wozu er zahlreiche Veröffentlichungen vorlegte. Jüngst erschien seine Monographie: "Neuorientierung einer Elite. Aristokratie, Ständewesen und Loyalität in Galizien (1772–1795)" (Frankfurt am Main 2016). Seit 2009 ist er Ko-Vorsitzender der Deutsch-Tschechischen Historikerkommission, seit 2017 Präses der deutsch-polnischen Wissenschaftsgesellschaft Societas Jablonoviana Leipzig.